SV Dietersheim II 2:4 Vatanspor Freising II

Bombenwetter - die zahlreichen Zuschauer sind von den Spielern verdeckt.
Top-Stimmung - wir sind Tabellenführer. Die Leute wollen was sehen.

Die Sonne lacht, das Bällchen läuft. 

Noch deutet nichts auf das drohende Unheil hin 

Schon vor dem Spiel war uns etwas mulmig zumute. Hatten sie uns doch einen Schiri zugeteilt der bei einem direkten Konkurrenten anstellig war. Der Escher Peter aus Eching. Der Ex-TippKick Bundesliga Spieler ist ein nicht ganz unumstrittenes Unikum - selbst bei seinen eigenen Leuten. Er selbst sieht sich auf dem Sprung nach oben. “Ich werde beobachtet!“ erklärte er uns nach dem Spiel und zwar von ganz oben. (Anm.d.Red.) Das Aufwärmprogramm war dementsprechend ausgefeilt und ebenso penibel seine Regelauslegung. Ein zukünftiger Bezirksliga Schiri eben.
So mussten wir schon vor dem Spiel unsere weißen Hosen gegen Schwarze austauschen, auch wenn der Sinn nicht ganz zu erkennen war.
An Einspruch war natürlich nicht zu denken. Wir reden hier von einem C Klassenspiel.

Im Spiel verteilte er die fünf gelben Karten relativ gleichmäßig und auch sonst kann man dem Schiri keinen Vorwurf machen, er hätte uns das Spiel verpfiffen und sei schuld an unserer Niederlage.
Das waren wir schon ganz gepflegt selbst.

Die Hingabe mit der wir an diesem Tag Geschenke verteilen, lässt jeden Kaufhaus-Nikolaus vor Neid erblassen.

Da war heute Tag der offenen Tür im Geschenkeladen und es wurde reichlich verteilt.
Und der Gegner war vom Stamme Nimm und sich nicht zu fein all die dargebotene Geschenke auch anzunehmen.

Dabei hätten die das gar nicht nötig gehabt. Denn mit Vatanspor Freising war der Torschützenkönig der Liga angereist. 25 Treffer standen bei Ihnen insgesamt zu Buche.
Und in den letzten drei Spielen hatten sie 17 Treffer erzielt. Wir hätten also gewarnt sein können. Wie sie dann ankamen, sahen alle irgendwie gleich aus. Gefühlt: alle bärtig, alle stämmig und fast alle gut am Ball. Optisch war das schon mal beeindruckend.
Zusätzlich waren sie gewillt uns von der Tabellenspitze zu schießen. Man hatte das Gefühl, dass dies Ihnen noch ein wenig mehr Motivation verlieh. Bei uns war es eher das Gegenteil. Die Situation als Tabellenführer schien uns eher zu lähmen, als zu beflügeln.
Mit Steff, Benni, Marco und Marci  hatten wir zusätzlich Spieler der Ersten am Start.
Was sollte da schon schief gehen. Die Euphoriebremse kam dann aber schon in der zwölften Minute mit dem 0:1und quasi als Doppelschlag das 0;2 in der 16. Minute folgend. Bei einem Tor lassen wir mal wieder einen langen Ball durch flutschen was mittlerweile unser signature move ist. Beim anderen schlägt ein Freistoß von halbrechts in nicht besonders schneller Geschwindigkeit neben dem langen Pfosten ein.
Das sind bittere Pillen die wir da schlucken müssen. Die Gemütslage ist erstmal ganz unten. Es dauert 20 Minuten bis wir uns wieder halbwegs berappelt haben. Nach einer Ecke von Pauli können die Freisinger Marco nur mit einem Foul stoppen. Den fälligen Elfmeter verwandelt Marco eiskalt selbst.

Marco - eiskalt. Da keimt nochmal Hoffnung auf.

Also zur Pause scheint noch alles drin zu sein.
Aber noch vorne geht heute nicht viel. Unsere Offensiv-Abteilung lahmt. Das liegt auch daran dass die 10 heute etwas indisponiert ist. Statt Benni spielt heute Bennis Geist mit. Und auch der will zur Halbzeit ausgewechselt werden. Böse Zungen sprechen von einem heftigen Kater.
Aber auch Otti war ein Tag vorher auf der Wiesn und das macht die Sache etwas komplizierter. Trotzdem können wir die Partie nach der Pause offener gestalten.
Das dauert bis zur 60. Minute. Dann verfallen wir wieder in unsere Freigebigkeit was das Verteilen von Geschenken betrifft.

Zu den vielen falschen Entscheidungen die wir heute treffen kommt auch noch diese hinzu dass wir bei der Platzwahl nicht darauf achten wann die Sonne wen blenden könnte. So ist es die tiefstehende Sonne die Chrissi dabei stört einen vermeintlich haltbaren Ball nicht richtig wegfausten zu können. Der schlägt dann etwas unglücklich in unseren Kasten ein

Aber selbst nach dem 3:1 kommen wir noch mal zurück.
Marci auf halblinks, mit einer Energieleistung tankt er sich durch die Reihen der Türken, legt den Ball im 16er wunderbar quer auf Tilo und der verwandelt sehenswert zum 3:2. (78.Min.)
Schon keimt etwas Hoffnung auf, das Spiel, wenn nicht sogar drehen zu können, so doch zumindest einen Punkt zu ergattern.

Aber die Hoffnung trägt nur sieben Minuten. In der 85 Minute machen die Türken mit den 4:2 den Sack zu. Und - wen wundert - wieder war es ein Geschenk unsere Defensive.  erneuter Ballverlust in unserem ersten Drittel und die Türken sagen Danke. Und mit zwei Sechsern, die zusammen fast 100 Jahre alt sind ist in der 85. Minute auch keine energetische Aufholjagd mehr zu erwarten.
Es war ja nicht so, dass die Türken uns an die Wand gespielt hätten, wie das Ergebnis hätte den Anschein erwecken können. Vielmehr waren wir es selbst, die die Einladungen an die Türken ausgesprochen und so den Weg für einen Sieg von Vatanspor Freising geebnet haben.

Wir ließen an diesem Tag alles vermissen, was wir im letzten Spiel im Übermaß angeboten haben.
Einstellung, Kampfgeist. Tagesform. Nichts da.

Zusätzlich haben wir auch noch zu viele Standards zugelassen. Irgendwann war es dann nur noch eine Frage der Zeit, bis mal einer von denen reingeht. So war es dann auch.
Insgesamt fehlt es an Konzentration und geistiger Frische.
Von fehlender Fitness und Defiziten im individualtaktischen Bereich gar nicht zu sprechen. Dafür gibt es aber eine Medizin: Training!

Aufgeräumte Stimmung vor dem Spiel.
Auch wenn die Spieler krank oder angeschlagen waren.

Ein Haufen Geschenke für den neuen Tabellenführer: