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Sonntag, 24. Januar 2016

Vertrauen in die Selbstverantwortung der Spieler


Eine Fabel von Aesop

Einst wanderte ein Frosch durch den Wald, da begegnete ihm ein Tausendfüßler. Fasziniert schaute der Frosch ihn an und bestaunte den exakt aufeinander abgestimmten Bewegungsablauf der unzählig vielen Beinchen.
Bewundernd sprach er den Tausendfüßler an: ,,He, Du da! Hör mal, wie machst Du das nur?“
,,Wie mache ich was?“, fragte der Tausendfüßler zurück.
,,Na, all die Beine im richtigen Augenblick in der richtigen Höhe und mit der passenden Schrittlänge zu bewegen ohne dass sie sich berühren und ohne dass Du stolperst?“
Der Tausendfüßler hielt inne und schaute lange zurück auf seine Beine, mal nach links, mal nach rechts. Man sah ihm an, dass er angestrengt nachdachte. Bevor er dem Frosch antworten konnte, wollte er sich noch einmal in Bewegung setzen.
Aber ohje, es funktionierte nicht mehr. Seine Beinchen gerieten völlig durcheinander, traten sich gegenseitig auf die Füße und der Tausendfüßler blieb auf dem Boden liegen. Traurig sagte er: ,,Ich kann es nicht mehr!“
Erst nach einem langen Schlaf, der seinen Kopf wieder frei machte, lief er elegant weiter und verließ sich fortan auf sein Gefühl.


„Sag Menschen nie, wie sie Dinge tun sollen. 
Sag ihnen, was zu tun ist, und sie werden dich mit ihrem Einfallsreichtum überraschen.“
George Smith PattonJr

General der US Army im Zweiten Weltkrieg.

 Er hatte das Kommando über die 3. US-Armee nach der Landung in der Normandie.

Wormuth mit dem legendären 58. Lehrgang zum Fußball-Lehrer. Wer mehr als drei Trainer auf dem Bild erkennt, bekommt von mir ein Bier spendiert.
Frank Wormuth bildet beim DFB die Fußballlehrer aus. Hier spricht er darüber, was einen guten Trainer ausmacht:
SZ: Macht die Psychologie den Trainerberuf heute komplizierter als früher?
Der Beruf ist interessanter geworden, nicht komplizierter. Weil wir uns jetzt mit dem Kopf des Gegenübers beschäftigen. Was wir früher nicht gemacht haben. Zu meiner Zeit hieß es noch: Du spielst rechts, läufst rauf und runter, fertig. Erst mit dem 26. Lebensjahr habe ich den Kopf gehoben und gesehen: Auf der linken Seite gibt es auch Spieler. Heute beschäftigt man sich mehr mit den Dingen. Die Spieler haben eine andere Einstellung. Sie wollen mit Argumenten überzeugt werden und nicht mit der Peitsche.
SZ: Das sagen Soziologen inzwischen auch den Trainern: Lasst doch mal die Spieler in Ruhe!
Das müssen wir auch machen. Ich sage immer öfter zu den Trainern: Gebt doch mal die Verantwortung ab! Wir können nicht immer alles vorschreiben! Im Endeffekt muss der Spieler auf dem Platz entscheiden, der kann ja nicht ständig rausschauen und fragen: Trainer, was soll ich jetzt machen? Wenn der Matchplan nicht funktioniert, gucken die Spieler raus und sagen: Trainer, du hast was Falsches erklärt. Aber im Fußball kannst du nicht immer im Vorfeld sagen: Genau so muss oder wird es sein! Ergo: Die Spieler sind die Schrauben eines Gerüstes. Und für das Gerüst ist der Trainer verantwortlich.

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